Pressemitteilung: Eine Innenstadt lebt davon, dass sie attraktiv ist

Grüne sehen Chance für Entwicklung des Goers-Geländes aus Grundlage von Wettbewerbsergebnissen

25.03.24 –

Seit mehr als 20 Jahren diskutieren die Menschen über das Goers-Gelände im Friedrichsdorfer Stadtkern. „Deswegen haben wir den städtebaulichen Wettbewerb sehr begrüßt, der im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts stattfand. Unsere Erwartung war, dass der Blick von außen und die Expertise von Stadtentwicklerinnen und Architekten uns hilft, die jahrelange Blockade aufzulösen und gemeinsam zu einer Lösung zu kommen“, so die grüne Fraktionsvorsitzende Daniela Fox.

Doch wie immer, wenn über die Option der Entwicklung und teilweisen Bebauung dieses Grundstücks gesprochen werde, kämen die üblichen Forderungen nach dem Erhalt der dortigen Parkplätze, weil sie für den umliegenden Handel unerlässlich seien. Der Rückgang der Geschäfte sei aber bereits in den letzten Jahren zu beobachten, sowohl bei den eher privat geführten Läden in der historischen Hugenottenstraße als auch im modernen Taunus Carré mit seinen überregionalen Ketten. Und das, obwohl sich die Anzahl der Parkplätze in all den Jahren nicht verändert habe. Parkplätze alleine retten also offensichtlich keine Innenstädte.

Ursprünglich wollte man den Kundinnen und Kunden mit günstig gelegenen Parkplätzen, die Möglichkeit zum bequemen Einkaufen bieten. „Doch wer heute bequem einkaufen will, macht das gemütlich vom heimischen Sofa aus,“ so Susanne Schartz-Laux, die Ortsvorsitzende der Grünen in Friedrichsdorf.

Heute gehe man in erster Linie in die Stadt, um unter Menschen zu kommen. Zum Schwatzen, Spazierengehen, Atmosphäre genießen und auch zum Konsumieren. Die meisten Städte trügen dem veränderten Verhalten längst Rechnung und bauten ihre Innenstadtbereiche entsprechend um. Frankfurt habe gerade mit der Neuen Altstadt eine lebendige Mitte der Stadt geschaffen, Bad Homburg plane ein komplett neues Kurhaus-Areal, um Beispiele zu nennen.

Auch das Kreiskonzept 2030 des Hochtaunuskreises stellt fest: „Neben den grundlegenden und lebensnotwendigen Angeboten sind auch weichere Standortfaktoren wichtig, um Orte zu beleben. Eine Erhöhung von Aufenthaltsqualitäten im Stadtraum und die Aktivierung von Ortskernen schaffen ein attraktives Umfeld.“  Die neugestaltete Ortsmitte von Steinbach wird als gutes Beispiel dafür genannt, wie Begegnung, Aufenthalt, und soziale Angebote Synergien erzeugen.

Darum fordern die Grünen die übrigen in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen auf, den Weg freizumachen für eine attraktive Innenstadt. Denn nur so lasse sich die Ortsmitte als zentraler Treffpunkt für alle Friedrichsdorferinnen und Friedrichsdorfer bewahren und das Gewerbe dort stärken. Das Siegerkonzept mit seinen vier separaten Gebäuden sei geradezu prädestiniert dazu, Stück für Stück entwickelt zu werden.

Ob man sich dabei für Gastronomie, Dienstleistung und Kultur oder zum Beispiel für Seniorenwohnen entscheide, sei dabei im jetzigen Planungsstadium noch völlig offen. Ebenso könne man darüber nachdenken, einen Teil der Tiefgarage unter den neuen Gebäuden zum öffentlichen Parken freizugeben. Alternative Parkmöglichkeiten für die Innenstadt könnten nach Ansicht der Grünen außerdem an anderen Stellen zur Verfügung gestellt werden.

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