Friedrichsdorfer Koalition zieht positive Bilanz

Mit dem Jahreswechsel nähert sich die aktuelle Wahlperiode ihrem Ende. Am 14. März finden die Kommunalwahlen statt. Die Koalition aus GRÜNEN, Friedrichsdorfer Wählergemeinschaft (FWG) und SPD hat gemeinsam Bilanz gezogen.

02.01.21 –

Mit dem Jahreswechsel nähert sich die aktuelle Wahlperiode ihrem Ende. Am 14. März finden die Kommunalwahlen statt. Die Koalition aus GRÜNEN, Friedrichsdorfer Wählergemeinschaft (FWG) und SPD hat gemeinsam Bilanz gezogen.

„Wir blicken zurück auf eine sehr erfolgreiche Wahlperiode“, so das einhellige Fazit der Koalitionspartner. Die Ziele des Koalitionsvertrags seien konsequent abgearbeitet worden. „Friedrichsdorf hat sich positiv entwickelt“, betont die Fraktionsvorsitzende der Friedrichsdorfer Wählergemeinschaft (FWG), Claudia Schlick, und verweist exemplarisch auf den neuen Landgrafenplatz und den Sportpark. Zwei Orte, die in Friedrichsdorf Magnetwirkung haben. Beide Projekte seien auch Ergebnis von Planungswerkstätten, die unter breiter Bürgerbeteiligung stattfanden.

Der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Lars Keitel, selbst Vater einer kleinen Tochter, freut sich über den gelungenen Ausbau der Kinderbetreuung. „In der Wahlperiode konnten wir 250 neue Betreuungsplätze schaffen. Am Institut Garnier und auf der alten Rollschuhbahn entstehen insgesamt acht neue Gruppen, alle mit Essensplätzen“ kündigt Keitel an. Für seine Fraktion sei der ökologische Schwerpunkt der neuen Kindertagesstätte am Park an der Bleiche besonders wertvoll.

Im Koalitionsvertrag stand auch, dass in zentraler Lage ein Jugendzentrum entstehen solle. „Nach mehreren Vorschlägen, die aus guten Gründen nicht die Zustimmung der Jugendvertretung fanden, konnten nun geeignete Räume, ebenfalls am Institut Garnier gefunden werden“, so Keitel. So könne in Kürze die aufsuchende Jugendarbeit mit dem Wohnmobil „Friedzbox“ durch ein stationäres, witterungsunabhängiges Angebot ergänzt werden.

Ein zentrales Thema war der Bau bezahlbarer Wohnungen. „Neben den 25 seniorengerechten Wohnungen in der Ökosiedlung wurden 18 Sozialwohnungen in der Höhenstraße 16 bezogen. In der Berliner Straße entstehen 32 Wohnungen, in der Dreieichstraße 20“, berichtet die Fraktionsvorsitzende der SPD, Birgit Brigl, und ergänzt: „Die Schaffung bezahlbarer Wohnungen wird uns auch in der nächsten Wahlperiode fordern“. Immer wieder sei erschreckend gewesen, wie langwierig die Verfahren seien, bis der erste Spatenstich erfolgen könne. Und die Koalition habe die Anwohner in ihren Bedenken ernst genommen und Pläne verändert. „Gleichzeitig hören wir immer wieder, dass engagierte Bürgerinnen und Bürger Friedrichsdorf verlassen, weil sie einfach keine bezahlbare Wohnung finden“, bedauert Brigl. Sie ergänzt, dass Friedrichsdorf im Gegenteil sogar dringend bezahlbaren Wohnraum benötige, auch um Friedrichsdorf attraktiv zu machen für weiteres qualifiziertes Personal in der immer komplexer werdenden Kinderbetreuung. Hier sei der Markt nach wie vor sehr angespannt.

Ein ganzes Bündel an Anträgen befasste sich mit der Weiterentwicklung des Houiller Platzes. Die Koalitionspartner freuen sich ganz besonders auf die neue Stadtbibliothek. „Wir möchten erreichen, dass der Houiller Platz zu einem lebendigen Treffpunkt für alle Generationen wird“, so Schlick. Dazu werde auch beitragen, dass das Familienzentrum Famibinis dorthin ziehe. Als nächstes würden Anlieger, Institutionen, Gewerbe, Bürgerinnen und Bürger bei der Planungswerkstatt zusammenkommen. Viele Rückmeldungen und Gespräche hätten gezeigt: es gibt viele schöne Ideen und Vorstellungen. Diese gelte es nun zusammenzuführen und zu diskutieren.

Keitel betrachtet den Bereich der Wirtschaftsförderung: „Wir haben die Unternehmen in ihren Plänen, etwa bei der Standorterweiterung, unterstützt. Ein ganz wesentlicher Faktor sind auch die sehr guten Standortfaktoren, die Friedrichsdorf zu bieten hat“. So sei in der Wahlperiode das Gewerbegebiet Köppern-Nordost vollständig vermarktet worden. Im neuen Gewerbepark an der Autobahn zeige die rege Bautätigkeit, dass Friedrichsdorf aufstrebende Firmen hat. „Der Koalition war es auch wichtig, Gewerbegebiete als solche zu erhalten“, betont Keitel.

Alleinstellungsmerkmale in der Region sind der vielseitige Einzelhandel und die kostenlosen Parkplätze. „Durch die gezielte Förderung konnten die im letzten Jahr besonders betroffenen Bereiche Einzelhandel und Gastronomie nach Kräften unterstützt werden“, ergänzt Brigl. So habe sich die Koalition auch für größere und gebührenfreie Flächen zur Außenbewirtschaftung eingesetzt. 

„Natürlich hatten wir auch stets die Ortsteile im Blick“, berichtet Schlick. So seien überall marode Straßen saniert, die Beleuchtung verbessert und barrierefreie Maßnahmen umgesetzt worden. „Gerade für unsere älteren Mitbürger ist der leichte Zustieg in den Stadtbus oder auch eine Bank zum Verweilen wichtig“, weiß Schlick. Einige Vereine konnten dank der städtischen Vereinsförderung größere Projekte umsetzen, beispielsweise Hartplätze durch witterungsunabhängige Kunstrasenplätze ersetzen. Die vier Feuerwehren wurden bedarfsgerecht entsprechend ihren individuellen Schwerpunkten ausgestattet.

Selbstverständlich haben die Koalitionspartner auch einige individuelle Schwerpunkte eingebracht. So hatten die Grünen auch ökologische Themen wie Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden, energieeffiziente Bauweisen oder die Artenvielfalt fördernde Blühwiesen im Fokus. „Auch die Neugestaltung des Parks an der Bleiche ist uns ein großes Anliegen, um den ökologischen Wert der einzigen großen Grünanlage zu erhöhen“, führt Keitel aus. Natürlich sei auch eine gute und sichere Radverkehrsinfrastruktur ein wichtiges Thema der letzten Jahre gewesen. Mit Öffentlichkeitsbeteiligung wurde ein Radverkehrskonzept entwickelt, das nun bereits in der Umsetzung ist.

Brigl verweist auf die sozialpolitischen Aspekte im Koalitionsvertrag. Diese seien allesamt angegangen worden. „Die Gebührenfreistellung durch das Land kam wie versprochen vollständig den Eltern zugute, äußert sich Brigl zufrieden.

Auf die Frage, was die Koalition am meisten bedauert, sind sich Schlick, Keitel und Brigl einig: Es ist der barrierefreie Bahnhof, der von der Bahn erneut verschoben wurde.

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